Gut ist, wenn ihr bei Ausflügen oder einem Schnuppertag im örtlichen Kanuverein einmal unterschiedliche Modelle testen könnt. Auch Outdoor- oder Sportgeschäfte bieten euch die Möglichkeit, die Kajaks Probe zu fahren. Welches das richtige Kajak für euch ist? Das hängt ganz davon ab, was ihr damit so vorhabt. Hier eine Faustregel: Für längere Touren nutzt ihr längere Kajaks mit etwas mehr Stauraum. Für kürzere, actionreichere Abfahrten, zum Beispiel in Wildwasser, solltet ihr euch nach etwas kürzeren, wendigen Kajaks umsehen. Neben dem Boot selbst benötigt ihr folgende Dinge, um eure Kajakausrüstung zu komplettieren: Paddel – die Größe des Paddels hängt von eurer Körpergröße und eurem Paddelvorhaben ab. Lasst euch beim Kauf beraten. Spritzdecke – mit dieser deckt ihr euch und das Kajak ab. Schwimmweste – hier gibt es spezielle Westen für Paddler. Wichtig ist die Bauchfreiheit, damit ihr bequem sitzt, und die Armfreiheit, damit ihr ungehindert paddeln könnt. Helm – diesen benötigt ihr nur, wenn ihr in wilderen Gewässern paddelt.
Entscheiden Sie selbst, ob Sie einfach nur eine entspannte Zeit auf dem Wasser verbringen oder doch kräftig am Paddel ziehen möchten, um etwas für die körperliche Fitness zu tun. Beides ist im Kanu möglich. Ein echtes Plus: Ohne großen Aufwand lassen sich Kanus auf dem Dachgepäckträger transportieren. So verbinden sich aktive Freizeitbeschäftigung mit der Erkundung fremder Regionen. Lernen Sie Deutschland aus einer neuen Perspektive kennen. Alternativ zum Kanu auf dem Autodach bieten Kanuverleiher vor Ort nicht nur die notwendige Ausrüstung, sondern oft auch geführte Touren zu den unzähligen Naturschönheiten und kulturellen Sehenswürdigkeiten entlang Ihrer Route auf dem Wasser.
Am besten in Treuchtlingen einsetzen und in vier Tagen nach Töging paddeln (100 km). Mehr Infos: 3. Rur Der schönste Wanderfluss Westdeutschlands entspringt in der Eifel. Im Oberlauf ist er ein Wildfluss. Gebändigt durch die Rurtalsperre, wird er aber bald zu einem spritzigen Wanderbach, auf dem Kanueinsteiger erste Erfahrungen sammeln können – zum Beispiel auf der 21 Kilometer langen Strecke von Linnich nach Wasserberg. Mehr Infos: 4. Spree Ein Netz von Wasserwegen durchzieht den Spreewald im Südosten Brandenburgs. Die lauschige Auen- und Moorlandschaft bietet Kanufahrern ein Fülle von Möglichkeiten und lädt auch zum Tierebeobachten ein. Neuerdings leben dort sogar wieder Biber. Als Schnupperrunde eignen sich die 35 Kilometer (1–2 Tage) von Burg nach Lübbenau. Verleih bei 5. Ilmenau Erleben Sie die Lüneburger Heide aus einer neuen Perspektive: Paddeln Sie hindurch – auf der Ilmenau. Im Oberlauf bis zur Stadt Lüneburg haben Kanuten freie Fahrt durch die idyllische Landschaft – während hinter Lüneburg auch richtige Schiffe aufs Wasser dürfen.
Hier erwarten uns keine schwierigen Hindernisse wie beim Wildwasser. Einige wichtige Tipps, die Du im Kajak beachten solltest, sind folgende: 1. Das Paddel korrekt halten Profi-Tipp Nummer eins: Wir halten das Kajak-Paddel etwa schulterbreit mit einem Überhandgriff auf dem Paddelschaft. Beim Paddeln sollten die Paddelblätter leicht angewinkelt bis knapp unter die Wasseroberfläche eintauchen. 2. Dry-Bag mitbringen Ein guter Aufbewahrungsbeutel ist unabdingbar, vor allem für das Notfalltelefon und Erste-Hilfe-Utensilien. 3. Unbedingt das Wasser checken Hypothermie macht keinen Spaß. Ganz gleich, wie warm die Luft ist: Wenn das Wasser kalt ist, sollte man einen Neoprenanzug anziehen, für den Fall, dass man ins Wasser fällt. 4. Anfängerregel Für Anfänger, ist es am besten, beim ersten Ausflug in Küstennähe zu bleiben und unruhigem Wasser auszuweichen. Wie finde ich das richtige Kajak? Es gibt eine Menge unterschiedlicher Kajaks, die speziell für die verschiedenen Arten des Kajakfahrens ausgelegt sind.
Foto: Lindsay Walsh Das wichtigste Unterscheidungsmerkmal: Ein Kajakpaddel besitzt am Ende der Griffstange jeweils Paddelblätter, die im 90-Grad-Winkel zueinander stehen. Ein Kanupaddel hat hingegen nur ein Paddelblatt. Die verschiedenen Disziplinen im Kajaksport Das Kajakfahren teilt sich auf in viele verschiedene Disziplinen, die jeweils in einem anderen Gewässertyp ausgeübt werden. Demnach wird der Stil ausschlaggebend dafür sein, wo du den Sport ausübst. Kajaktouren: Ein simpler Einstieg ins Kajakfahren sind Touren. Dabei bist du normalerweise in Seen, Flüssen oder Kanälen unterwegs, wo du kein Weißwasser oder Hindernisse vorfindest. Dies ist die perfekte Disziplin für Anfänger oder für einen Familienausflug, da der Fokus mehr auf dem Erlebnis in der Natur als auf Tricks oder technischen Herausforderungen liegt. Foto: Laura Lefurgey Seekajakfahren: Der Name verrät es eigentlich schon. Das Seekajakfahren ('Sea Kayaking') eröffnet dir die Chance, Küstenabschnitte zu erkunden, an die man zu Fuß nicht wirklich gelangt.
Gewässerkarte, Trinkflasche oder Lenzpumpe wandern griffbereit ins Decksnetz vor dem Cockpit und sollten bei Seegang zusätzlich mit einem Karabiner fixiert werden. Wie steige ich richtig ins Boot? Mit der "Paddelbrücke" kommen man sicher, trocken und würdevoll ins Boot – ein ebenes Ufer oder ein bootshoher Steg vorausgesetzt. So geht's: Paddel aufs Ufer und quer hinter die Sitzluke legen. Mit einer Hand Lukenrand und Paddel fassen. Langsam (bootsseitiger Fuß zuerst) ins Kajak rutschen. Jetzt vorsichtig die Spritzdecke schließen, Paddel in die Hände nehmen – und lospaddeln. Kann losgehen? Die Grundtechniken fürs Paddeln Paddelhaltung: Paddel knapp über den Kopf in die Höhe halten. Die optimale Griffbreite ist erreicht, wenn Ober- und Unterarm einen 90-Grad Winkel bilden. Grundschlag: Ein effizienter Vorwärtsschlag ist leicht zu lernen und macht nahezu müheloses Kilometerfressen möglich. Paddel vorne einsetzen und parallel am Boot entlangführen. Die Bewegung nicht allein mit den Unterarmen ausführen, sondern zur Unterstützung auch den Oberkörper mitdrehen.
Ein Tipp: Stellt euch eine liegende Acht vor, die ihr mit den Armen nachfahrt. Nehmt die Füße zu Hilfe, um Druck aufzubauen und schneller zu werden. Taucht ihr das Blatt senkrecht ins Wasser, fahrt ihr geradeaus. Dreht ihr das Blatt, dreht sich das Kajak mit. Das nennt man auch Heckruderschlag. Ihr solltet das Blatt drehen, wenn es schon hinter eurem Körper ist, so lenkt ihr am sanftesten. Ihr könnt das Boot auch lenken, indem ihr die Seite des Kanus ankantet, das heißt: Ihr lasst mit einer Hüftbewegung eine Seite Richtung Wasser kippen und zieht die andere hoch. Dadurch bewegt sich euer Kajak in die Richtung, in die ihr kippt. Nicht ganz einfach, deshalb hier lieber noch ein bisschen üben. Euer Kajak bremst ihr übrigens, indem ihr das Blatt waagerecht und relativ tief ins Wasser haltet. Hier aktiviert ihr eure Armmuskeln, denn je nach Wasserbewegung gelingt das gleich auf Anhieb – oder ihr braucht ein bisschen mehr Power! Wenn ihr kentert, könnt ihr euch mit der Eskimorolle wieder nach oben kämpfen – ohne aussteigen zu müssen.
Ziele für Kajakfahrer? Kayakfahren ist ein vielseitiger Sport, den man nahezu in jedem Gewässer ausüben kann. In Deutschland solltest dir einen See in den Bergen oder in Gebieten wie der Eifel auswählen. Aber generell bleibt die Auswahl bis zu Highlights wie Norwegen natürlich dir überlassen und macht den Reiz der Sportart aus. Für ein bisschen mehr Adrenalin gibt es auch Kanäle, die extra für Kajakfahrer ausgelegt sind, beispielsweise der Eiskanal in Augsburg. Dort kannst du dich bei fortgeschrittenem Können auf olympischem Niveau austoben. River Orchy, Scotland – Foto: Wenn ihr gerne in der Natur seid, eigenen sich besonders Flüsse, die durch eine ansprechende Landschaft fließen. Je nach Jahreszeit muss man darauf achten, dass sie auch genügend Wasser führen. Für anspruchsvolle Touren bist du im Alpenraum genau richtig, denn dort finden sich einige der besten Kajakstrecken weltweit. Die Möglichkeiten sind unbegrenzt, ein Trip durch den Grand Canyon oder nach Costa Rica sind definitiv ein unvergessliches Erlebnis.
Neoprenanzug: Du wirst bei den aktiveren Disziplinen immer nass werden, also sollte ein Neoprenanzug zu deinen ersten Anschaffungen zählen. Ein ganz normaler Neoprenanzug mit einer Stärke von 4/3 Millimetern sollte für den Anfang optimal sein. Schwimmweste: Auch wenn du schon schwimmen kannst, solltest du dir eine Schwimmweste kaufen, denn verletzte Kajakfahrer brauchen unbedingt zusätzlichen Auftrieb. Halte nach einer Low-Cut-Weste, die eng sitzt, aber noch genügend Freiraum für Armbewegungen bietet, Ausschau. Spritzdecke: Die Spritzdecke ('Spray Deck') ist ein elastisches Gummi, mit dem der Einstieg ins Kajak abdichtet wird. Es gibt verschiedene Arten von Spritzdecken für die unterschiedlichen Kategorien. Wir empfehlen beim Kauf professionelle Beratung. Wo kann man Kajakfahren lernen? Foto: Mit dem Kajakfahren anzufangen, sollte für Interessierte in Deutschland kein allzu großes Problem darstellen, weil der Sport hierzulande weit verbreitet ist. Es gibt viele Kajak- und Kanuvereine sowie Outdoorzentren, die Schnupperkurse für den Anfang, ein gutes Training und einige Ausflüge anbieten.