Seelsorger im Bistum Mainz sollen sich mit Blick auf die Orientierungshilfe zur Teilnahme von Nichtkatholiken an der Kommunion dem Gespräch mit Betroffenen stellen. "Ob Sie den Bischof mögen oder nicht, ob Ihnen das Papier gefällt oder nicht, Sie werden sich der seelsorgerischen Frage nicht entziehen können, diese Verpflichtung ist gegeben", sagte der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf am Samstag in Darmstadt. Er äußerte sich bei einem Gesprächstag über die Frage, ob und wann nichtkatholische Ehepartner zur Kommunion gehen dürfen. Im vergangenen Frühjahr hatten die deutschen Bischöfe mit Dreiviertelmehrheit Leitlinien verabschiedet, die eine Zulassung nichtkatholischer Ehepartner zur Kommunion unter bestimmten Bedingungen nahelegten. Darüber gab es in den Folgemonaten zum Teil heftige Auseinandersetzungen zwischen der Mehrheit und einer Minderheit der Bischöfe, die einer solchen Öffnung skeptisch gegenüber standen. Nach Interventionen der Römischen Glaubenskongregation und des Papstes wurden die Leitlinien schließlich als unverbindliche Orientierungshilfe veröffentlicht.
Kohlgraf: Kleiner, konkreter Schritt Dass immer wieder Nichtkatholiken zur Kommunion gehen - auch ohne Orientierungshilfe und schon seit vielen Jahren -, das weiß der Bischof. "Die Menschen finden ihre eigene Lösung, ob uns die passt oder nicht. " Für ihn ist das kein Argument gegen die Handreichung. Im Gegenteil: "Es geht darum, einzelnen Menschen das schlechte Gewissen zu nehmen, dass sie hier etwas tun, was sie eigentlich nicht dürfen, und die Seelsorger, die diese Menschen begleiten, aus der Grauzone des Illegalen zu holen. " Und es gehe um die Ökumene, so Kohlgraf: "Nach den vielen theoretischen richtigen Gedanken musste nun einmal ein kleiner konkreter Schritt folgen. "
Zu den Voraussetzungen gehören eine Gewissensprüfung, ein Gespräch mit dem katholischen Seelsorger sowie die Zustimmung zum katholischen Eucharistie-Verständnis. Eine Teilnahme des katholischen Ehepartners am evangelischen Abendmahl soll weiterhin ausgeschlossen bleiben. Welche Bedenken hat die Minderheit der deutschen Bischöfe? Die Minderheit fragt zunächst, ob es sich nur um eine Fragestellung der praktischen Seelsorge handelt, die durch Mehrheitsbeschluss zu klären wäre, oder ob nicht durch diese Festlegungen "grundsätzlich der Glaube der Kirche und ihre Einheit" in Frage stehe. Darüber hinaus meint die Minderheit, dass der bloße Wunsch nach gemeinsamem Kommunionempfang der gemischten Ehepaare nicht als Ausnahmekriterium ausreiche. Sie plädiert für eine weltkirchliche Klärung dieser Frage.
03. 05. 2018 Fragen und Antworten zum Streit um den Kommunionempfang Worum geht es eigentlich? Dürfen nichtkatholische Ehepartner in Einzelfällen mit zur Kommunion gehen? An diesem Donnerstag gab es ein Klärungsgespräch im Vatikan. Worum geht es im Kern der Debatte? Antworten auf die wichtigsten Fragen. Worum geht es beim Kommunionstreit der deutschen Bischöfe? Im Kern streiten die Bischöfe darüber, ob nichtkatholische Ehepartner zur Heiligen Kommunion, also dem Altarsakrament der katholischen Kirche, zugelassen werden dürfen. Die Mehrheit befürwortet eine Öffnung in Einzelfällen. Eine Minderheit der deutschen Bischöfe hält das für nicht erlaubt oder bezweifelt, dass eine einzelne Bischofskonferenz eine solche Frage überhaupt entscheiden darf. Wie ist die geltende Rechtslage im Kirchenrecht? Die meisten evangelischen Gemeinden laden Christen unterschiedlicher Konfessionen zum Abendmahl ein; ein umfassendes gemeinsames Bekenntnis sehen sie nicht als Voraussetzung für die Altargemeinschaft an.
Anders die katholische Kirche und die orthodoxen Kirchen: Für sie ist der Empfang der Heiligen Kommunion (Eucharistie) nur möglich unter der Voraussetzung einer vollkommenen Gemeinschaft im Glauben (Kirchengemeinschaft). Allerdings ermöglicht das katholische Kirchenrecht seit 1983 Ausnahmen für Christen in Todesgefahr oder anderen schweren Notlagen. Was bedeutet das Sakrament der Eucharistie für Katholiken? Nach katholischer Auffassung werden in der Eucharistiefeier, der ein geweihter Priester vorstehen muss, Brot und Wein wesentlich und dauerhaft in den Leib und das Blut Christi verwandelt. Im Protestantismus gibt es unterschiedliche Positionen, die von einer realen Präsenz Christi (nur) während des Abendmahlsgottesdienstes bei den Lutheranern bis zu einem symbolischen Verständnis bei den Reformierten reicht. Katholiken ist nach katholischem Kirchenrecht die aktive Teilnahme am evangelischen Abendmahl nicht gestattet. Was will die Mehrheit der deutschen katholischen Bischöfe? Gegen 13 Gegenstimmen hat die Deutsche Bischofskonferenz am 20. Februar 2018 beschlossen, einzelnen nichtkatholischen Ehepartnern den Zugang zur Eucharistie zu eröffnen.
Mit ihrer Erstkommunion bestätigen katholische Kinder zum ersten Mal selbst, dass sie an Gott und an die Katholische Kirche glauben. Bei ihrer Taufe waren die meisten von ihnen dazu noch viel zu klein. Wenn katholische Kinder acht oder neun Jahre alt sind, besuchen viele von ihnen ein halbes Jahr lang den Kommunionsunterricht. Dort lernen sie die Bibel kennen und sprechen über Gott, über Jesus Christus und über den Glauben der Christen. Das Unterrichtshalbjahr endet mit der Erstkommunion. Dabei nehmen die Kinder an der Abendmahlfeier teil und bekommen zum ersten Mal in ihrem Leben die Hostie. Damit erklären die Kinder, dass sie ihren Glauben annehmen möchten. Viele Gemeinden feiern die Erstkommunion am "Weißen Sonntag", dem ersten Sonntag nach Ostern. Die Kinder heißen am Tag ihrer Erstkommunion Kommunikant. Sie bringen ihre Taufkerze mit und ziehen sich besonders schön an. Die Mädchen tragen oft weiße Kleider und die Jungen Anzüge. In manchen Gemeinden ziehen aber auch alle Kinder an diesem "Weißen Sonntag" weiße Gewänder an.
Nach dem Gottesdienst in der Kirche feiert die Familie mit Verwandten und Freunden zu Hause weiter, oder sogar in einem Restaurant. Dann bekommt der Kommunikant von allen Gästen Geschenke. Alle guten Dinge sind drei: Nach der Taufe und der Erstkommunion bestätigen Katholiken ihren Glauben - meist als Jugendliche - noch einmal. Dann gehen sie zur Firmung. Eure Fragen zur Erstkommunion Wie wird die Erstkommunion gefeiert? Kann man auch ohne Kommunion gleich zur Firmung gehen?