Ihnen gelingt es aber nicht, sich von ihrem durch das Geschäftsleben geprägten Denken völlig zu befreien. Immer wieder versuchen sie, ihre Fassade als erfolgreiche Topmanager zu bewahren und ihre Ängste klein zu halten. Sie verdrängen die Demütigung und ihre Scham. Widmer recherchierte mit dem Intendant Volker Hesse zusammen in Outplacement-Firmen und interviewte die Betroffenen. Die Ergebnisse verwendete Widmer als Quelle und bezeichnete den Text als,, das Echo vieler Gespräche" (Widmer, S. 87), die beide mit Betroffenen und Beratern führten. Nach Widmer geht es in Top Dogs nie um,, einseitige Schuldweisung oder ideologische Parolen" (Widmer, S. 88). Menschen werden entlassen,,, nur weil die Industrie- und Dienstleistungsunternehmen immer radikaler ohne Menschen zu können meinen" (Widmer, S. Die Zuschauer sollten einfach hinschauen, was auf der Bühne los ist. Das Drama beginnt mit der Aufnahme eines neuen Klienten und endet mit der Verabschiedung eines erfolgreich vermittelten Klienten.
Das ist eine Widerspiegelung des Turbokapitalismus unserer Tage. Oft heißen die Charaktere bei den Aufführungen genau wie die Schauspieler, die sie verkörpern. Moderne Zeiten... Ansonsten werden die vom Autor festgesetzten Namen der Uraufführung in Zürich genutzt. Als da wären: Julika Jenkins, die ehemalige Projektleiterin; Susanne Wrage, gelernte Finanzanalystin bei der Chase Manhattan Bank; Dodó Deér, einst im Catering einer Fluggesellschaft; Urs Bihler; Hanspeter Müller, ehemals Projektleiter einer Turbinenfirma; E. Heinrich Krause; Michael Neuenschwander, ehemals zuständig für die Freizeitkultur eines Konzerns und last but not least Gilles Tschudi, der Börsenmakler - um die Kinder beim Namen zu nennen. Sie alle stehen nach ihrem Rauswurf vor den Trümmern ihrer Existenz. Haben sie doch keine Ideale, keine Träume außer denen des Kapitalismus. Sie alle sind gefangen im System, was man auch daran erkennt, dass sie sich auf wahnwitzige Rollenpiele im Outplacementcenter einlassen. Mithilfe eines Psychologen sollen sie auf künftige Herausforderungen vorbereitet werden.