Häufig seien dies Bakterien, in der Regel Pneumokokken, die ohnehin im Rachen vorhanden seien und aufgrund der Immunstörung die Überhand gewinnen könnten. An dieser klassischen Lungenentzündung »sterben die meisten in der Influenza-Infektion«, sagte Drosten. Gegen Pneumokokken kann man impfen. Die Impfung empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) allen Menschen über 60 Jahren und chronisch Kranken. SARS-CoV-2 sei zwar kein Influenzavirus, befalle aber auch die Lunge, wo es ebenfalls das Immunsystem stören könne. Dahei sei es eine logische Überlegung, so der Virologe, sich durch eine Pneumokokken-Impfung gegen eine mögliche sekundäre Pneumonie zu schützen. Diese trete bei SARS-CoV-2-Infektionen nach bisherigen Daten seltener auf als bei der Grippe. »Aber dennoch ist es nicht schädlich, diese Impfung zu machen, wenn man sich gegen Eventualitäten schützen will«, betonte Drosten. Auch eine saisonale Grippeimpfung sei jetzt für Risikogruppen noch sinnvoll, obwohl die Grippewelle gerade auslaufe und der Aufbau des Immunschutzes in der Regel zwei Wochen benötige.
Streptococcus pneumoniae (16. 000-fache Vergr��erung) /dpa Berlin � �lteren und vorerkrankten Menschen empfehlen die Beh�rden, sich gegen Pneumokokken, Influenza und Keuchhusten impfen zu lassen. Im Fall einer Infektion mit SARS-CoV-2 soll dies Komplikationen verringern. Apotheker warnen allerdings, dass diese Empfehlungen wom�glich bald nicht mehr umsetzbar sein k�nnten, weil die Impfstoffe ausgehen. Viele Menschen wollen die Gelegenheit wahrnehmen, sich mit einer Impfung vor anderen Lungeninfektionen zu sch�tzen. In der Folge sei bei einigen Herstellern bereits jetzt die H�lfte des Jahreslagerbestandes abverkauft, berichtet das Fachportal Apotheke Adhoc. Teils herrscht allerdings auch Unsicherheit, ob alte und kranke Patienten ausgerechnet jetzt noch gegen Pneumokokken, Influenza und Keuchhusten geimpft werden sollten. Derartige Bedenken zerstreute der Berliner Virologe Christian Drosten aber in einem Podcast-Interview mit dem NDR. Patienten seien nach einer Influenza-Impfung nicht anf�lliger f�r andere Viren.
Obwohl die Bedeutung des Impfens in Deutschland weitgehend bekannt ist, werden einige Impfungen immer noch zu wenig genutzt, wie Experten kritisieren. Dies gilt für die jährliche Grippeschutzimpfung, insbesondere aber auch für die Impfung gegen Pneumokokken. Der Herbst beginnt, und in vielen Arztpraxen wird jetzt wieder für die Impfung gegen Grippe (Influenza) geworben. Dass sich bestimmte Personengruppen aber auch gegen Pneumokokken impfen lassen sollten, ist nur wenigen bewusst. Und auch die Grippeschutzimpfung wird immer noch zu wenig genutzt, wie Ärzte kritisieren. Die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut (RKI) empfiehlt chronisch Kranken und Älteren seit Jahren die jährliche Impfung gegen Grippe. Doch lässt sich Befragungen zufolge nur etwa die Hälfte dieser Personen impfen. Die STIKO empfiehlt die Impfung auch Personen mit erhöhter Ansteckungsgefahr für eine Infektion. Vor allem medizinisches Personal in Krankenhäusern und in der Altenpflege sollte geimpft sein, auch damit die Patienten nicht mit dem Influenza-Virus angesteckt werden.
Die Grippe-Impfung sei gut verträglich, auch für Kinder. Ob Kinder impfen – ja oder nein? – scheidet in der aktuellen Diskussion jedoch die Geister. Impfkritische Ärzte vom Verein "Ärzte für selbstbestimmte Impfentscheidung" und auch die Ständige Impfkommission des RKI sind der Meinung, dass Kinder nicht entscheidend zum Infektionsgeschehen beitragen und deshalb nicht geimpft werden müssen, es sei denn sie leiden an den oben genannten chronischen Krankheiten. Diese Grippe-Impfstoffe gibt es aktuell Das Grippe-Virus verändert sich ständig, deshalb müssen die Grippe-Impfstoffe jährlich angepasst werden. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) beobachtet dafür in Zusammenarbeit mit vielen nationalen Impfzentren weltweit, welche Grippeviren auf der Südhalbkugel aktiv sind und legt dann bereits im Frühjahr fest, welche Grippestämme die Impfung bei uns auf der Nordhalbkugel im Herbst/Winter enthalten soll. In diesem Jahr enthält der Vierfach-Impfstoff gleich drei neue Virus-Stämme – das ist eher ungewöhnlich.
Einen Überblick über Erkrankungszahlen und -diagnosen erhält das Lagus aus den wöchentlichen Meldungen von 27 Arztpraxen und 130 Kindertagesstätten im Land. Im vergangenen Winter wurden in MV nur 186 nachgewiesene Grippeerkrankungen gemeldet, ein Jahr zuvor waren es 2379. Da es Littmann zufolge häufig wellenförmige Grippeaktivitäten gibt, könnte in diesem Jahr wieder mit einer größeren Erkrankungszahl gerechnet werden. Gefällt Ihnen dieser Beitrag? Dann teilen Sie ihn bitte in den sozialen Medien - und folgen uns auch auf Twitter und Facebook:
Wer zu einer der genannten Risiokogruppen gehört, für den kann in Absprache mit dem eigenen Arzt eine Impfung auch später noch sinnvoll sein. Grippe-Symptome Die Grippe oder Influenze ist eine Viruserkrankung, die über Tröpfcheninfektion übertragen wird - zum Beispiel bei einem Handschlag, aber auch durch Kontaktinfektion über Gegenstände. Zwar wird der Begriff "Grippe" häufig auch für Erkältungen, also grippale Infekte, verwendet. Eine "echte" Influenza hat aber häufig einen deutlich schwereren Verlauf: Typisch sind plötzlich auftretendes hohes Fieber und starke Hals-, Kopf- und Gliederschmerzen. In schlimmen Fällen kann es zu Komplikationen wie Lungenentzündungen kommen. Grippe oder Erkältung - wie kann man beide Erkrankungen unterscheiden Wie gesagt: Die Symptome der Grippe treten plötzlich und mit voller Wucht auf - eine Erkältung macht sich schon ein paar Tage vorher bemerkbar. Außerdem ist hohes Fieber ein Merkmal der Grippe ebenso wie die Dauer: Eine normale Erkältung ist nach etwa einer Woche vorbei, eine Grippe ist langwieriger.
Die Pneumokokkenimpfung wird von der STIKO für ältere Menschen empfohlen, da die Anfälligkeit für Infektionen bei Erwachsenen mit zunehmendem Alter steigt und Infektionen schwerer und komplikationsreicher verlaufen. Doch nicht nur ältere Menschen, sondern auch Patienten mit bestimmten Grunderkrankungen, insbesondere mit Erkrankungen, bei denen das Immunsystem geschwächt ist, brauchen zusätzlichen Impfschutz. Die STIKO empfiehlt daher eine Pneumokokkenimpfung auch für Menschen mit angeborenen oder erworbenen Immundefekten sowie bei chronischen Krankheiten. Neuer Pneumokokkenimpfstoff Neben einem älteren Impfstoff gegen Pneumokokken steht mittlerweile ein sogenannter Pneumokokken-Konjugatimpfstoff zur Verfügung, der auch für Kinder zugelassen ist. Bei einem konjugierten Impfstoff sind Bestandteile der Erreger-Hülle an ein Trägerprotein gekoppelt, wodurch das Abwehrsystem vermutlich ein "immunologisches Gedächtnis" ausbilden kann. So kann sich das Immunsystem auch nach längerer Zeit noch an den Erreger erinnern und ihn im Falle einer Infektion abwehrend.
"Besteht das Risiko, Dritte zu infizieren, wird jeder Arzt krankschreiben. Auch als Arbeitnehmer kann man unter Umständen schadensersatzpflichtig sein, wenn man trotz Infektion oder Krankschreibung arbeiten geht und andere ansteckt. "
Die achtzehnköpfige Expertenrunde, die beim Robert-Koch-Institut angesiedelt ist, hat sich bewusst dagegen ausgesprochen, die Impf-Empfehlung auf die gesamte Bevölkerung auszuweiten. Der größte Effekt zum Schutz der Menschen und zur Entlastung des Gesundheitssystems sei zu erreichen, wenn die Impfquoten vor allem in den Risikogruppen erheblich gesteigert würden, so die STIKO. Gleichzeitige Infektionen mit Corona und Grippe seien zwar beschrieben, würden bislang aber nicht auf schwerere Verläufe für COVID-19 in Nicht-Risikogruppen hindeuten. In Rheinland-Pfalz empfiehlt das Gesundheitsministerium jedoch seit 2005 ausdrücklich allen Menschen die Influenza-Impfung, nicht nur den Risikogruppen. Diese Empfehlung hat die rheinland-pfälzische Impfkommission, zu der Prof. Michael Pietsch gehört, gegeben. Er empfiehlt die Grippe-Impfung auch insbesondere Kindern, "weil Kinder häufig diejenigen sind, die den Erreger in eine Familie hereintragen und beispielsweise die Großeltern dann anstecken, die schwer erkranken können. "
Dabei gibt es von Jahr zu Jahr große Schwankungen: Im besonders heftigen Grippewinter 2017/18 starben in Deutschland 25. 000 Menschen, auch weil der Impfstoff nicht den sich verbreitenden Viren entsprach. Im letzten Winter gab es 411 Tote, aufgrund der Corona-Beschränkungen endete die Grippesaison sogar zwei Wochen eher als üblich. Wie stark die Grippewelle im kommenden Winter ausfallen wird, kann niemand sagen. SWR Vermutlich werden Maskenpflicht, Abstands- und Hygieneregeln dazu führen, dass sie milde verläuft. Dennoch fürchten viele Ärzte, dass eine gleichzeitige Grippe-Welle sowie steigende Infektionszahlen durch das Corona-Virus unser Gesundheitssystem überlasten könnten. Wenn im Herbst und Winter wieder die üblichen Atemwegsinfektionen kursieren, die durch ganz normale Rhino-Viren und durch das Grippe-Virus verursacht werden, wird die Diagnose-Stellung von COVID-19 möglicherweise erschwert. Und wer bereits durch eine Influenza-Infektion geschwächt ist, wird möglicherweise anfälliger für eine Infektion mit dem Corona-Virus.